Definition und Grundprinzip

Eine Bad Bank ist eine spezialisierte Institution, die geschaffen wird, um problembehaftete oder hoch abschreibungsgefährdete Finanzaktiva einer angeschlagenen Bank zu übernehmen. Der Begriff „Bad Bank“ rührt daher, dass sie sich auf die Verwaltung von Vermögenswerten mit geringer Qualität („bad assets“) konzentriert.

Rolle und Mechanismus

Zweckgesellschaft zur Bilanzbereinigung

  • Eine Bad Bank fungiert als Zweckgesellschaft, deren primäres Ziel es ist, die Bilanz einer Bank zu bereinigen, indem sie riskante und problematische Aktiva übernimmt.

Übertragung von Finanzaktiva

  • Unter bestimmten Bedingungen kann eine Bank ihre hoch abschreibungsgefährdeten Aktiva auf eine Bad Bank übertragen. Im Gegenzug erhält die Bank eine Schuldverschreibung von der Bad Bank.

Staatliche Garantie

  • Der Staat, speziell durch den Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin), garantiert für diese Schuldverschreibungen. Für die Nutzung dieser Garantie zahlt die Bank eine Gebühr an den SoFFin.

Vorteile für die Bank

Schutz vor Wertberichtigungen

  • Durch die Auslagerung riskanter Aktiva kann sich die Bank vor weiteren Wertberichtigungen schützen.

Reduktion des Eigenkapitalbedarfs

  • Die Transaktion ermöglicht es der Bank, ihren regulatorischen Eigenkapitalbedarf zu verringern.

Nutzung bei Refinanzierungsgeschäften

  • Die staatlich garantierten Schuldverschreibungen können von der Bank bei Refinanzierungsgeschäften des Eurosystems als Sicherheiten genutzt werden.
Regulatorischer Status

Keine konventionelle Bank

  • Aus regulatorischer Sicht ist eine Bad Bank keine Bank im herkömmlichen Sinne und unterliegt somit nicht den üblichen Eigenkapitalvorschriften.
Erweiterter Begriff

Bankinterne Abteilung

  • Im erweiterten Sinne bezieht sich der Begriff „Bad Bank“ auch auf eine bankinterne Abteilung, die sich auf die Verwertung abschreibungsgefährdeter Vermögenswerte spezialisiert hat.
Die Bedeutung einer Bad Bank in der Finanzstabilität

Die Einrichtung einer Bad Bank ist eine wichtige strategische Maßnahme in der Banken- und Finanzwelt, um mit problematischen Vermögenswerten umzugehen und die Stabilität der betroffenen Banken zu verbessern. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Bewältigung von Finanzkrisen und bei der Restrukturierung von Banken.