ZÜRICH – Der Schweizer Rohstoffhandelskonzern Glencore hat im ersten Halbjahr 2023 einen signifikanten Rückgang des Reingewinns verzeichnen müssen. Mit einem Wert von rund 4,6 Milliarden US-Dollar sank der Gewinn um fast zwei Drittel zur Vorjahresperiode. Trotz dieser Zahlen bezeichnete CEO Gary Nagle das Ergebnis als das zweitbeste Halbjahresergebnis des Unternehmens seit einem Jahrzehnt und ist äußerst zufrieden.
Der Umsatz von Glencore im Zeitraum von Januar bis Juni belief sich auf 107,4 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, wie aus einer Pressemitteilung vom Dienstag hervorgeht. Noch im Vorjahr hatte Glencore von den hohen Rohstoffpreisen und einem boomenden Handelsgeschäft lukrativ profitiert. Zum Vergleich: 2022 hatte sich der Gewinn mit einem Ergebnis von 12,1 Milliarden US-Dollar somit fast verzehnfacht.
Trotz des kürzlichen Rückgangs äußerte sich Nagle eigentlich positiv über die Leistung des Unternehmens. Er betonte auch, dass das Geschäftsmodell von Glencore sich in Anbetracht der aktuellen schwirigen Marktbedingungen bewährt habe. Weiterhin äußerte er sich zuversichtlich über die zukünftige Ausrichtung für den Konzern und betonte die Bedeutung, in einer „Net-zero“-Welt weiterhin erfolgreich zu sein.
Ein weiterer wichtiger Punkt in der jüngsten Entwicklung, ist die Reduktion der Fördermengen in seinen Bergbau- und Ölförder-Divisionen. Ende Juli meldete das Unternehmen eine Reduktion der Kohleförderung um zwei Prozent auf 54 Millionen Tonnen und einen Rückgang der Kupferproduktion um vier Prozent auf 488.000 Tonnen. Obwohl die Zahlen in der Masse so ausfallen, signalisierte Finanzchef Steven Kalmin eine spürbare Erholung für das kommende Halbjahr.
Die jüngsten Zahlen und Entwicklungen zeigen, dass Glencore, trotz der aktuellen Herausforderungen, weiterhin eine klare dominante Position in der globalen Rohstoffbranche einnimmt und optimistisch in die Zukunft ausbaut.
Einige aktuelle Entwicklungen und Nachrichten zu Glencore sind:
- Lithium-Recycling: Ein neues Werk des kanadischen Unternehmens Li-Cycle in Sachsen-Anhalt plant, den wertvollen Rohstoff Lithium aus alten Akkus zu gewinnen. Dies ist angesichts der wachsenden Nachfrage nach Elektroautos besonders relevant.
- Agrarhandel: Es gibt Berichte über eine mögliche Milliarden-Fusion zwischen dem Getreidehändler Bunge und der Glencore-Tochter Viterra.
- Batterierecycling in Europa: Glencore und das Start-up Li-Cycle prüfen Pläne für das größte Batterierecycling-Werk in Europa. Das Ziel ist es, ein fast 100 Jahre altes Werk auf Sardinien zu modernisieren, um Zehntausende Tonnen Batterieschrott zu verarbeiten.
- Rohstoffe und Kupfer: Der CEO von Glencore, Gary Nagle, setzt verstärkt auf Kupfer und treibt die Fusion mit dem kanadischen Konkurrenten Teck Resources voran.
Diese Entwicklungen zeigen, dass Glencore weiterhin eine Schlüsselrolle in der globalen Rohstoffbranche spielt und sich an vorderster Front der Innovation und des Wandels in der Branche befindet.